Stefan K. Beck, Privatgelehrter und Projektemacher

Tagebuch

69. Puno

Zugfahrt nach Puno

Einigermaßen pünktlich um sieben stand ich an der Gepäckabfertigung des Bahnhofs, um das Fahrrad aufzugeben. Nachdem die Waage gut sechzig Kilo für das bepackte Fahrrad ausgewiesen hatte, wollte der Gepäckabfertiger eine Zuschlag, der nicht im Fahrpreis vorgesehen war. Wegen Übergewicht behauptete er. Ich ließ mir den kleinen Betrag quittieren und verließ das Bahnhofsgelände, um die Zeit bis zur Abfahrt zum frühstücken zu nutzen.

Überraschend pünktlich auf die Minute, verließ der nicht ganz gefüllte Zug den Bahnhof um acht Uhr. Eigentlich hatte ich nicht mit diesem Touristenzug fahren wollen, auch wegen des Preises von neuzehn US-Dollar, in der zweiten Klasse, aber in den Zügen für die Einheimischen hatte man mich nicht mitgenommen. Ich hatte die Wagen der ersten Klasse gesehen und sah nicht den Preisunterschied von elf US-Dollar. Zugegeben, die Bezüge der Bänke waren besser, aber man hatte nicht mehr Platz und bequemer waren sie auch nicht. Erst beim Mittagessen, über das ich mich aber nicht beschweren konnte, bemerkte ich den Unterschied. Außerdem, wenn schon Touristen, waren mir die der zweiten Klasse lieber, denn der Unterschied zwischen den Passagieren der beiden Klassen war deutlich sichtbar.

Die Wagen erschienen mir alle wie alte Bummelzugwaggons in Deutschland, machten aber nicht den Eindruck, als seien sie seit der Zeit in Betrieb, als die Deutsche Bahn diesen Wagentyp abgeschafft hatte. Für die rund vierhundert Kilometer brauchte der Zug zehn Stunden. Selbst, wenn ein viertausenddreihundert Meter hoher Paß auf dem Weg lag und es einige Haltestellen gab, schien mir das für die Diesellok ziemlich langsam. Immerhin konnte ich dadurch die Landschaft genießen. Zuerst durch das breite Tal, in dem Cusco liegt, dann über den Paß und schließlich auf dem Altiplano zum Titicacasee. Obwohl ich beim Aufsteig zum Paß fast eingeschlafen wäre, war ich wegen einer Felswand aus schwarzen Basaltsäulen sofort hellwach. Ich hatte trotz der geschlossenen Augen und dem Hinüberdämmern das Gefühl gehabt, ich würde was verpassen. Denn vorher und nachher sah ich nur die Metamorphite, die mir bereits bekannt waren.

Da es keine Raucherwagen gab, ging ich gelegentlich auf die Plattform zwischen den Wagen, um mir eine Zigarette zu drehen. Kurz vor Mittag kam ein großer, blonder, zwanzigjähriger Deutscher vorbei, der mich um eine Kippe anschnorrte. Wir kamen ins Gespräch und weil ich in meinem Vierercluster alleine saß, setzte sich Maximilian zu mir, damit wir uns beim Gespräch die Fahrzeit vertreiben konnten. Wir berichteten uns gegenseitig von unseren Reiseerlebnissen. Dabei erfuhr ich, daß er seit fünf Monaten, normalerweise im Bus, hier unterwegs gewesen war und sich nun auf den Weg nach Buenos Aires machte, um von dort aus mit dem Schiff in seine Wahlheimat London zurückzukehren. Da ich mich über Verhältnisse in Südamerika besser informiert hatte, weil ich der Ansicht bin, daß man nur aus einem profunden Geschichtswissen heraus verstehen kann, warum sich Südamerika so und nicht anders entwickelt hatte, konnte ich ihm einige Zusammenhänge erklären, die er vorher nicht richtig verstanden hatte. Wohl dadurch und weil ich doppelt so alt war, wie er, sagte er, ich könnte sein Vater sein. Ich bezweifle allerdings, daß ich die Einstellungen, die er an mir so schätzte, hätte bewahren können, wäre ich wirklich sein Vater.

San Carlos de Puno

Im Gespräch verging die Zeit recht flott und als es zu dunkeln begann, erreichten wir Puno. Da wir uns geeinigt hatten, gemeinsam auf Hotelsuche zu gehen, auch weil wir beide vorhatten, vor der Weiterreise einen Tag hier zu verbringen, wartete er, bis ich mein Fahrrad aus dem Gepäckwagen geholt hatte. Durch das Gedränge aus Fahrgästen und Schleppern, die uns ein Hotel aufschwatzen wollten, kämpften wir uns in eine etwas ruhigere Zone, die aber nicht sehr groß war, weil gleich dahinter der stark bevölkerte Markt begann. Hier ließ sich Maximilian von einer Frau einwickeln, die das Hotel, das sie vertrat in den schillerndsten Farben schilderte. Ich sagte ihm, daß ich im Reiseführer, auf den ich mich meistens hatte verlassen können, etwas brauchbares gefunden hätte, aber er wollte unbedingt in dieses Hotel. Gut, für zwei Nächte, tat ich ihm den Gefallen, einen Blick hinein zuwerfen.

Es stellte sich als annehmbar heraus, obwohl ich gut anders empfunden hätte. Der Besitzer wollte noch Spielchen spielen, kein Klopapier, Seife und Handtücher rausrücken. Der inzwischen in der Stichwahl erfolgreiche Toledo forderte doch mehr Eigenengagement und daher sollten wir doch selbst dafür sorgen. Ich sagte nur Pachacutec II., was zu einem Gelächter, aber auch zu Handtüchern, Seife und Klopapier führte. Ich empfand den Preis nicht sehr hoch, aber fast hätten wir uns ein Zimmer teilen müssen, weil Maximilian offenbar damit an sein Preislimit kam. Aber mit einigem Verhandeln gelang es mir, den Besitzer davon zu überzeugen, daß es nicht unser Fehler sei, wenn er keine Einzelzimmer anböte.

Später gingen wir Essen und sahen uns den Ort an. Einige Biere auf dem Weg vor dem Schlafengehen beendeten den Tag angenehm.

Maximilian hatte beschlossen, den Tag mit einer Bootsfahrt auf einige Inseln im See zu verbringen, während ich andere Inseln, die ich für wichtiger hielt, weil sie die Wiege der Inkas ein sollten, erst später, hinter der bolivianischen Grenze, sehen wollte. Da er auch früher zum Boot mußte, während ich keinen Termindruck hatte, frühstückte ich etwas später und ging anschließend zur Kathedrale. Die unterschied sich von den vorher gesehenen dadurch, daß der Altar nicht aus Holz, sondern aus Gips war. Aber der Goldüberzug unterschied sich nicht von den anderen Kirchen. Im Dreyer Museum nebenan, das von einem deutschen Archäologen gegründet worden war, fand ich eine nicht sehr umfangreiche Sammlung von inkaischen und präinkaischen Vasen, Metallspangen, Mumien, steinernen Pfeilspitzen und Steinstatuen. Ich hatte wohl einfach bereits zu viele Museen im Lauf der Reise gesehen, um mich noch begeistern zu können.

An Hafen

Da ich die Stadt vom See weg ansteigen sah, beschloß ich, auf einen Hügel zu laufen, um den Blick über den Hafen und den See, der immerhin viermal so groß, wie der Bodensee ist, zu genießen. Die riesige glatte Seefläche und die dahinter etwas in Dunst liegenden teilweise schneebedeckten Gipfel am Ostrand des Altiplano gaben eine hervorragende Kulisse für den Hafen der Stadt ab, auf den ich hinabblicken konnte. Ich begab mich hinab zum Hafen, um mir denselben aus der Nähe anzusehen. Am Anfang des Hafens sah ich ein kleines Museum. Das Museo Naval, das Schiffahrtsmuseum, enthielt wenige Schiffsteile und viele Erklärungstafeln mit Fotos. Für den einen, nicht besonders großen Raum konnte man zwar keinen Eintritt verlangen, aber die Pförtnerin in Marineuniform forderte mich auf, mich im Gästebuch zu verewigen.

Kurz vor dem Pier sah ich die YAVARI liegen. Dieses Museumsschiff wurde Achtzehnhundert-in-den-Sechzigern in mehr als zweieinhalbtausend Einzelteilen jahrelang von Tacna aus auf Eseln hochgetragen und hier zusammengesetzt. Das in England hergestellte Schiff konnte 1872 seinen Dienst für die peruanische Marine im Titicacasee aufnehmen. Die Kriegsschiffe der Peruaner, die ich unweit im Marinehafen liegen sah, und die der Bolivianer auf dem See, sind nicht nur, weil sich die Menschen auf beiden Seiten der Grenze als einem Volk zugehörig betrachten, reine Prestigeobjekte.

Ich konnte gegen eine geringe Eintrittsgebühr das Innere der YAVARI besichtigen. Die Motoren, erklärte mir die Pförtnerin, die mich herumführte, seien aus den Dreißiger Jahren, denn die ursprünglichen Maschinen hatten nach über sechzig Jahren ausgetauscht werden müssen. Das original und detailreich eingerichtete Schiff soll nun zum Touristenboot für exklusivere Touristenfahrten umgerüstet werden. Ich lief noch den Pier hinaus und sah mir das klare, grünblaue Wasser an, bevor ich in die Ortsmitte zurückkehrte, um mir ein Restaurant zum Mittagessen zu suchen.

Die Lehrer

Das Restaurant war einfach, sauber und lieferte große billige Portionen, wie es der Reiseführer versprochen hatte. Bereits beim Essen war mir eine Gruppe von Männern aufgefallen, die dauernd Bier bestellte. Als ich zu Ende gegessen hatte, forderten sie mich auf, mich bei ihnen niederzulassen und mit ihnen zu trinken. Es handelte sich um eine Gruppe von Lehrern, die offenbar ihren Jahresausflug machten. Sie fragten mich über Deutschland und die Lehrer dort, vor allem, nach deren Gehalt aus, das wohl nirgends der Aufgabe und der Verantwortung angemessen ist. Wir unterhielten uns eine Stunde lang, bis ich mich, weil ich für den Nachmittag bereits ein Arrangement getroffen hatte, absetzen konnte. Einer von ihnen, José, hatte ein von ihm verfaßtes Lehrbuch über Geschichte und Geographie mitgebracht, das den Eindruck machte, er habe es selbst verlegt. Mit seiner Widmung und den Unterschriften der anderen Lehrer, überreichte er es mit zum Abschied.

Die Grabtürme von Sillustani

Am Morgen hatte ich bereits im Hotel nach einer Tour nach Sillustani gefragt und man organisierte mir die Busfahrt mit Führung zu einem vernünftigen Preis. Der mittlere Bus holte mich am Hotel ab und fuhr anschließend zwei weitere Hotels an. Der Vormittag war wolkenlos und sonnig gewesen, aber im Lauf der Fahrt zog sich der Himmel immer mehr zu und es würde kühler. Ich hatte nur ganz hinten einen freien Platz gefunden, ganz außen. Die Touristen um mich herum fand ich eher ätzend und so schaute ich mir die Landschaft auf den gut dreißig Kilometern in nordwestlicher Richtung, von Puno aus, an. Sie ist eher flach, aber es ragen immer wieder Hügel aus dem meist grasigen Gelände heraus. Auf einem der Hügel, der als Halbinsel aus dem Umayo-See herausragt, sah ich die chullpas, die Grabtürme, wegen denen ich hierher gekommen war.

Der halbwegs englischsprachige Führer hatte schon im Bus mit seinen Erklärungen begonnen, die er nun beim Aufstieg zu der Türmen fortsetzte. In einem Kreis aus etwa kopfgroßen Steinen, der nie mehr war, als man heute sieht, sollen die Priester der Colla, ein Aymara-sprechender Stamm, ihre Riten abgehalten haben. Während bis knapp südlich von Cusco Quechua gesprochen wird, herrscht hier, bis weit nach Bolivien hinein, die Aymara-Sprache vor, die allerdings einigermaßen ähnlich ist. Die bis fünf Meter durchmessenden und bis etwa zehn Meter hohen Türme zeigen deutlich zwei Phasen der Bautätigkeit. Eine ältere, wohl seit dem zwölften Jahrhundert, bei der unbehauene Steine mit Mörtel zusammen gehalten werden, ist den Colla zuzuordnen. Sie sind kleiner und mit Lehm verputzt. Als im fünfzehnten Jahrhundert die Inkas hinzukamen, brachten sie eine verbesserte Architektur mit fugen- und mörtellosen Steinen mit. In dieser Art sind die meisten Grabtürme hier aufgebaut. Sie reichen unter das Niveau des umgebenden Bodens und weisen trapezoidale Nischen für die mumifizierten Toten auf. In einen der Türme konnte man durch einen etwa halbmeterhohen Eingang hineinblicken, während der Führer eine gute Arbeit ablieferte.

Wenn die im Hintergrund in den Wolken verschwindenden, eisbedeckten Fünftausender in Westen nicht gewesen wären, hätte man glauben könne, man stehe im norwegischen Fjell: in einer hügeligen Landschaft bricht aus dem kargen Grasboden der nackte Fels. Der eiskalte Wind und der einsetzende Regen verstärkten diesen Eindruck noch. Auf dem Weg zum Museum, unten am Parkplatz, kam die Reisegruppe an einem etwa anderthalb Meter durchmessenden Vulkanitblock vorbei, der Ferromagnetit enthielt. Einige spiritistisch „begabte“ glaubten die Ausstrahlungen des Ferromagnetits zu spüren – nachdem der Führer erklärt hatte worum’s geht. Ich bedauerte meine Lupe in Cachora gelassen zu haben und sah mir die magnetischen Eisenpartikel mit bloßen Auge an.

Gerade noch rechtzeitig, bevor der Regen heftiger wurde, erreichte ich das Museum, das einige Fundstücke aus den Türmen ausstellt. Die wenigen, abgesehen von den Mumien, nicht sehr spektakulären Exponate, waren immerhin gut in Glaskästen präsentiert. Erklärungen suchte ich allerdings vergeblich.

Entlang des Titicacasees

Zurück in Puno, suchte ich das Hotel auf, wo ich Maximilian wiedertraf. Er berichtete mir von den Bewohnern der Insel Taquile, die ihre althergebrachten Traditionen bewahrten. Weil ihm das Geld ausging, lud ich ihn zum Essen ein. Mit einigen Bieren zogen wir uns abschließend wieder auf mein Zimmer zurück, um den Abend ruhig ausklingen zu lassen, weil wir beide am nächsten Tag früh weiterreisen wollten.

Als ich zum Verlassen des Hotels nach acht ins Foyer kam, wartete Maximilian noch auf seinen Bus. Das gab uns die Gelegenheit, uns nochmals zu verabschieden. Auf dem Weg aus dem Ort, hielt ich in einem Restaurant, um zu frühstücken. So war es nach halb neun, bis ich Puno endlich verließ. Auf der geteerten, aber stellenweise recht schlechten Straße kam ich gut voran, auch wenn es drei kleinere Anstiege gab, die ich überqueren mußte. Unter strahlend blauem Himmel mit vereinzelten Federwolken genoß ich den Blick auf den Titicacasee links von mir und die hügelige Landschaft rechts von mir. Die Vulkanite, die ich anfangs gesehen hatte, wichen nun steilstehenden Sandsteinen, die durch unterschiedliche Härte der einzelnen Schichten in Rippen entlang der Straße herausgewittert waren. Hier sah ich auch öfter landwirtschaftlich genutzte Flächen und am See Fischer.

In Ilave beschloß ich mich in einer tienda zu stärken. Vor dem Laden saßen der Dorfbulle und ein älterer Mann. Letzterer sprach mich mit gringo an. Ohne auf den danebensitzenden Bullen zu achten, nannte ich ihn, wie üblich, dafür pendejo. Der Bulle lachte nur dazu, aber der ältere Mann sprach mich daraufhin normal an. Ich saß zwei Bier lang bei den beiden, die mich gar nicht mehr weglassen wollten.

Juli

Als der seewärtige Wind gegen dreizehn Uhr heftiger zu werden und den guten Schnitt dieses Tages zu drücken begann, hatte ich es fast geschafft. Der Aufstieg in das auf einen Hügel errichtete Juli lag vor mir. Ziemlich erschöpft kam ich nach dem Aufstieg an der Plaza de Armas an. Da das Hotel, das ich auf dem Weg gesehen hatte, im Reiseführer nicht so gut weggekommen war, suchte ich die angegebene Alternative. Die gab es aber nicht mehr, wie ich durch Nachfragen bei der Bevölkerung herausfand. Also fuhr ich zurück zu dem ersten Hotel.

Der Reiseführer hatte recht, aber es gab eben keine Alternative. Das Wasser war abgestellt und warmes gab’s sowieso nicht. Das Zimmer war ziemlich einfach und zu allen Überfluß war der Laden auch noch teuer. In einer Seitenstraße bei der Plaza de Armas fand ich ein hervorragendes Restaurant namenst Internacional. Gute, große Portionen zu einem vernünftigen Preis. Es hat mich so überzeugt, daß ich zum Abendessen wieder hin bin.

Nach der Siesta lief durch den unansehnlichen Ort und versuchte mir die Zeit bis zum Abend zu vertreiben. In diesem Kaff war aber nichts los. Und ohne die Sonne auch noch ziemlich kalt. So beendete ich den Tag bald, zumal ich für den nächsten Tag wieder einige Hügel und den Grenzübergang vor mir hatte.

Zur Genze nach Bolivien

Zum Frühstück kehrte ich ins Internacional zurück, wo man das Fahrrad bestaunte. Kurz nach acht Uhr schaffte ich es aufzubrechen und fuhr im Ort weiter den Hügel hinauf, bis ich auf die Landstraße, die um den Ort verläuft, traf. Auf den folgenden zwanzig Kilometern gab es immer wieder Anstiege und Abfahrten. Da der Titicacasee auf etwa 3812 Metern liegt, waren viele der Hügel, die ich überquerte, über viertausend Meter hoch! Dazu die panoramischen Ausblicke über den See, der hier zusehends schmaler wird und einen Blick auf die bis über sechstausend Meter hohen Schneegipfel der Cordillera Real, der Königskordillere, auf der anderen Seeseite gestattet. Der Himmel war, wie am Vortag unglaublich blau und es gab nur wenige Cirruswolken. Die Sonne, die zwar die notwendige Wärme liefert, daß es nicht zu kalt wird, ist aber wegen der dünnen Luft für die Haut sehr gefährlich.

Nach etwa dreißig Kilometern nach meinem Aufbruch aus Juli erreichte ich den Ort Yunguyo, beziehungsweise den Abzweig in den Ort hinein. Ein alter Mann, den ich nach dem Weg fragte, sprach mich mit caballero an. Dabei handelt es sich um eine Höflichkeitsanrede, die mir vor allem deswegen, weil es Ritter bedeutet, besonders gut gefiel. Da der Sol härter ist, als der Boliviano, war es keine sehr gute Idee, hier Geld zu tauschen. Allerdings stellte ich später fest, daß mein Kurs nicht so schlecht gewesen war. Den Umweg in den Ort war die Sache jedoch auf keinen Fall wert. Ich verließ Yunguyo und traf auf die Landstraße, die in Grenznähe etwas schlechter wurde. Bald darauf sah ich den Hügel vor mir, auf dem die Zollstation lag. Ich kämpfte mich den Anstieg hoch, bis zum Zollhäuschen auf der peruanischen Seite, wo ich mir den Ausreisestempel abholte. Vorbei an Geldwechslern und Straßenhändlern, überquerte ich die Grenzlinie und war endlich in Bolivien.



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